Auf dem Weg zur guten Lösung

Wir beraten, wenn schwierige 
Entscheidungen anstehen

Ambulante Ethikberatung Regensburg

Wenn Menschen schwer erkranken, stehen oft weitreichende Entscheidungen an. Zum Beispiel die Frage, ob oder wie lange eine Therapie noch fortgesetzt werden soll. Sowohl für die Patient*innen und Familien als auch für das entsprechende Behandlungsteam ist es dabei oft unklar, welcher Weg zu der bestmöglichen Lösung führt. Oft besteht zudem ein Konflikt innerhalb des Behandlungsteams oder der Familie, der es schwierig macht, eine gute Lösung zu finden.

Werden die betroffenen Patient*innen zuhause oder in einer stationären Pflegeeinrichtung betreut, dann können Sie uns als ambulante Ethikberatung hinzuziehen. Mit Hilfe einer neutralen Moderation analysieren wir zusammen ethisch unklare Entscheidungssituationen und sprechen anschließend eine Empfehlung aus.

Wann ist eine ambulante Ethikberatung hilfreich?

Menschen, die lebensbedrohlich erkrankt sind, müssen oft folgenreiche medizinische Entscheidungen treffen. Zum Beispiel, wenn die Frage nach einer Therapiebegrenzung ansteht. Dabei ist es sowohl für die betroffenen Patient*innen und ihre Zugehörigen als auch für involvierte Ärzt*innen und Pflegekräfte manchmal schwer erkennbar, welche Handlungsoption in dieser Situation die Beste ist. 

Vor allem, wenn Betroffene nicht mehr selbst für sich entscheiden können, besteht nicht selten ein ethischer Konflikt innerhalb des Behandlungsteams oder der Familie, so dass eine einfache Lösungsfindung erschwert ist. 

Um welche Themen handelt es sich beispielsweise?

Ethische Fragen treten häufig, aber nicht ausschließlich am Lebensende auf. Wenn sich Betroffene selbst nicht mehr eindeutig äußern können, muss ihr (mutmaßlicher) Wille ermittelt und in ihrem besten Sinne entschieden werden. Derartige Entscheidungen setzen eine praktische Umsetzbarkeit voraus und müssen kontextabhängig getroffen werden.

Häufig gibt es Unsicherheiten bezüglich einer sognannten Therapiebegrenzung oder Therapiezieländerung:

  • Soll bei voranschreitender Grunderkrankung eine Magensonde zur Ernährung angelegt werden?
  • Darf oder sollte eine laufende Therapie, - z.B. eine Dialysebehandlung - in einer konkreten Situation abgebrochen werden? 
  • Sollte eine dringliche Krankenhausbehandlung - z.B. eine Wundbehandlung - bei einem nicht mehr einwilligungsfähigen Angehörigen durchgeführt werden?
  • Sind lebensverlängernde Maßnahmen im konkreten Fall sinnvoll oder würden sie einen Leidensweg verlängern?
  • Welches ist der beste Umgang mit Sterbewünschen eines*einer Patient*in in einer konkreten Situation?

     

Oder es gibt Unklarheiten, welche Werte oder Prinzipien vorrangig zu berücksichtigen sind:

  • Können freiheitsentziehende Maßnahmen gerechtfertigt werden?

   

Und vieles mehr!

Ethische Fragestellungen und Konflikte sind letztlich so individuell wie die Menschen, die sie betreffen. Sie entstehen stets in konkreten Situationen der (ambulanten) Patientenversorgung und können sowohl bei Patient*innen und deren Zugehörigen, als auch beim entsprechenden Behandlungsteam Unsicherheiten hervorrufen.
 

Wer kann die ambulante Ethikberatung in Anspruch nehmen?

Alle an einer Therapieentscheidung Beteiligten, also Ärzt*innen, Pflegekräfte oder Angehörige können bei uns anfragen. Voraussetzung ist, dass der*die Patient*in daheim oder in einer stationären Pflegeeinrichtung (Pflegeheim, Altenheim oder Hospiz) betreut wird.

Unsere Zentrale befindet sich in Regensburg. Gerne kommen wir zu Ihnen nach Hause, wenn Sie in Stadt oder Landkreis Regensburg, Cham oder Kelheim wohnen.
 

Was sind die Ziele der ambulanten Ethikberatung?

Die ambulante Ethikberatung möchte ethisch unklare Entscheidungssituationen erleichtern. Ziel ist es, die ethisch am besten begründbare Handlungsoption (Entscheidung) herauszuarbeiten, indem verschiedene Handlungsmöglichkeiten gesucht und nach transparenten ethischen Gesichtspunkten gegeneinander abgewogen werden. Im Vordergrund steht häufig, aber nicht immer, die Frage, welche Auswirkungen mögliche Entscheidungen auf die Lebensqualität der Betroffenen haben und welche Handlungsoption am ehesten mit den Wünschen des*der Patient*in vereinbar ist.

In die Beratung werden nach Möglichkeit Patient*in, Angehörige, Hausarzt und Pflegekräfte einbezogen. 

„Ethische Fallbesprechung ist der systematische Versuch […], im Rahmen eines strukturierten, von einem Moderator geleiteten Gesprächs […] zu der ethisch am besten begründbaren Entscheidung zu gelangen.“ 

Steinkamp & Gordijn 2010

Ablauf der ambulanten Ethikberatung

Wer nimmt die Beratung vor? 

Das Team der ambulanten Ethikberatung Regensburg besteht aus qualifizierten Ethikberater*innen verschiedener Professionen. In der Regel besuchen zwei der Mitarbeitenden die Familien / Patient*innen zu Hause und führen in einem geschützten Rahmen durch das Beratungsgespräch.

Wie ist der zeitliche Ablauf? 

Zunächst klären wir telefonisch mit der anfragenden Person (z.B. Hausarzt oder Familie) die wichtigsten Fragen, wie Ziele und Erwartung, Dringlichkeit und Teilnehmerkreis der Ethikberatung. Anschließend müssen meist noch weitere Informationen eingeholt werden. Dafür kann ein erster vorausgehender Besuch hilfreich sein. Die Beratung selbst findet anschließend zeitnah statt. 

Alle Teilnehmenden erhalten die wesentlichen Informationen von uns vorab auch schriftlich.
 

Wo findet die Ethikberatung statt?

In der Regel kommt unser Team zu den Patient*innen nach Hause oder ins Heim. Bei Bedarf können wir externe Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. 

Wie läuft das Beratungsgespräch ab?

Die Beratung dauert in der Regel nicht länger als 90 Minuten. Ein*e Mitarbeiter*in unseres Ethikteams moderiert das Gespräch anhand eines strukturierten Ethikberatungsmodells. Alle Beteiligten bekommen gleichberechtigt Raum, ihre Sichtweisen einzubringen. 

Am Ende gibt es seitens des Beraterteams eine Zusammenfassung sowie eine Empfehlung zur weiteren Vorgehensweise. Zeitnah wird ein schriftliches Protokoll erstellt, das eine Handlungsempfehlung darstellt. Es ist medizinisch und rechtlich nicht bindend.

Selbstverständlich halten wir uns an die rechtlichen Vorgaben zur Schweigepflicht und zum Datenschutz.

Gibt es besondere Voraussetzungen? 

Für eine Anfrage gibt es keine besonderen Voraussetzungen. In einem ersten Telefonat klären wir, ob wir als Team der ambulanten Ethikberatung die geeignete Anlaufstelle sind, um Ihnen in Ihrer Situation weiterzuhelfen.  

Ist die Beratung kostenlos? 

Die Beratung ist für Sie kostenlos. Die anfallenden Kosten übernimmt PALLIAMO e.V.

Unser Team

Dr. med. Katharina Rockmann

Internistin, Palliativmedizinerin, Master of Bioethics (University of Sydney), AEM zertifizierte Ethikberaterin im Gesundheitswesen, Vorsitzende ambulante Ethikberatung.

Dr. med. Nikolai Benkowitsch

Internist, Palliativmediziner, Experte für ethische Fragen im Gesundheitswesen, langjähriges Mitglied im klinischen Ethikkomitee im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Regensburg.

Claudia Brunner

Koordinatorin SAPV, Expertin für ethische Fragen im Gesundheitswesen.

Dr. med. Christoph Gössl

Internist, Gastroenterologe, Palliativmediziner, AEM zertifizierter Ethikberater im Gesundheitswesen.

Markus Wegmann

Intensivpflegekraft, Palliativfachkraft, AEM zertifizierter Ethikberater im Gesundheitswesen.

Weiterführende Informationen für Ärzte und Interessierte

 

Fragen Sie an, wir beraten Sie sehr gerne.

Wenn Sie eine Ethikberatung anfragen möchten oder eine anderweitige Frage zu diesem Thema haben, können Sie sich telefonisch unter 0155 66372219
oder per E-Mail unter anfrage@ethikberatung-regensburg.de
an uns wenden. 

Sie erreichen uns
Montag bis Freitag von 9–13 Uhr.

Ihre Dr. med. Katharina Rockmann und das Team der ambulanten Ethikberatung Regensburg